Aufstehen gegen Extremismus!

Durch Zuhören Gutes tun!

Welt Suizid Präventionstag am 10. September 2024

Trotzdem JA zum Leben sagen!

Mit Schicksalsschlägen leben lernen: Unter diesem Motto steht hier in Würzburg der diesjährige Welttag der Suizidprävention am 10. September

Vortrag von Dr. Daniela Tausch

Leben mit Schicksalsschlägen Schicksalsschläge wie der Tod eines nahen Angehörigen durch Suizid oder nach einer längeren Pflege, oder der Verlust der eigenen Gesundheit durch eine Erkrankung stürzen uns in Gefühlstiefen – in Einsamkeit, Wut und Verzweiflung, die wir vorher so nicht kannten. Krisen bringen uns an den Rand unserer Lebenskraft, ziehen uns zunächst den Boden unter den Füßen weg, aber sie zeigen oft auch, wieviel Kraft sich in uns entwickeln kann. Jede und jeder erlebt diese existenziellen Krisen unterschiedlich, aber es gibt auch Gemeinsamkeiten, die es uns ermöglichen, Wege durch die inneren Abgründe zu finden.

Die Referentin wird über die inneren Geschehnisse auf dem Weg durch die Krise und die Trauer berichten. Betroffene können sich dadurch auf ihrem Weg ermutigt fühlen, Begleiterinnen und Begleiter ermöglicht dieser Vortrag noch einmal ein tieferes Verstehen der Trauer. Dr. Daniela Tausch, Psychologische Psychotherapeutin, Psychoonkologin. 1987 bis 1997 Initiatorin und Leiterin des Stuttgarter Hospiz-Dienstes. Zahlreiche Rundfunksendungen und Bücher als auch gravierende persönliche Erlebnisse haben sie auf dem Gebiet der Sterbe- und Trauerbegleitung bekannt gemacht. Von 2012 bis 2021 tätig in eigener Praxis und als Psychoonkologin der Universitätsklinik Würzburg.

Download: 240719-Suizidpraeventionstag-2024-Plakat-Flyer-A5

Informationen zum Weltsuizidpräventionstag finden Sie unter welttag-suizidpraevention.de.

Zitate über das Heilwerden:

Beim Heilwerden geht es darum, unsere Herzen zu öffnen, nicht sie zu verschließen. Es geht darum, die Stellen in uns, die die Liebe nicht einlassen wollen, weich zu machen. Heilung ist ein Prozess, Beim Heilwerden schaukeln wir hin und her zwischen den Misshandlungen der Vergangenheit und der Fülle der Gegenwart.

Es ist das Schaukeln, was die Heilung bewirkt, nicht  das Stehenbleiben an einer der beiden Stellen. Der Sinn des Heilwerdens ist nicht, für immer glücklich zu werden: das ist unmöglich. Der Sinn der Heilung ist, wach zu sein. Und sein Leben zu leben, nicht bei lebendigem Leibe zu sterben. Heilung hängt damit zusammen, gleichzeitig ganz und zerbrochen zu sein.

Unbekannte Quelle

 Bejahen ist Magie. Hermann Hesse

„Verlasse dich nicht!
Begrabe den Schmerz, der noch der deine ist, nicht unter Felsgestein der Vergangenheit,
denn unbeweint kann er nicht Hoffnung gebären, dich nicht zu verborgener Quelle führen, die dir Leben verheißt.“

Antje Sabine Naege

 Zum Weiterlesen:

 -May, Katherine: Überwintern. Wenn das Leben inne hält. Insel Berlin, 2021

Björn Natthiko Lindeblad. Ich kann mich irren, dtv Taschenbuch.

Eger, E.: Das Geschenk. btb Verlag, München.

Tausch,D. und Bickel, L.: Jeder Tag ist kostbar, Kamphausen, Bielefeld.

Ostaseski, F.: Die fünf Einladungen. Knaur, München.

Martens, J.-U., und Begus, B.: Das Geheimnis seelischer Kraft. Kohlhammer.

Brähler,Ch.: Selbstmitgefühl entwickeln. Liebevoller mit sich selbst werden. Scorpio, 2018, München.

 

Hilfreiche Adressen und Telefonnummern:

Fachstelle Suizidberatung Kardinal-Döpfner-Platz 1 – 0931 571717

Krisennetzwerk Unterfranken/Krisendienste Bayern 0800 655 3000

Telefonseelsorge 08001110111 oder 08001110222

Suche nach einer Selbsthilfegruppe durch Aktivbüro Würzburg

 

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Suizid: Schau hin, frag nach, rede drüber! Für einen Menschen in einer Krise kann es lebensrettend sein, wenn jemand (Freundinnen, Eltern, Lehrerinnen, Arbeitskolleginnen, Kommilitonin, Vorgesetzte …) aus seinem Umfeld so handelt.

Wenn diese Person aufmerksam ist für Veränderungen im Ausdruck und Verhalten des Anderen;

Wenn sie dann Fragen stellt, die den Anderen dazu ermutigen, sich mit seinen Gefühlen mitzuteilen, und wenn sie mit wirklichem Interesse zuhört;

Und wenn sie bereit ist, auch über mögliche Suizidgedanken und Suizidabsichten offen mit dem Anderen zu sprechen:

Dann ist ein erster, ganz wichtiger Schritt zur Verhinderung eines Suizids getan, unmittelbar im Umfeld eines Betroffenen, durch einen aufmerksamen Mitmenschen.

Suizidprävention im Umfeld beginnt bereits, bevor sich eine belastende Lebenssituation oder eine akute Verlusterfahrung zu einer suizidalen Krise zuspitzt. Die Grundlage der Prävention ist Aufmerksamkeit, Interesse und Mut zu einem offenen Gespräch, in dem man den Betroffenen auch darin bestärken kann, sich Hilfe zu suchen.

Unterstützung und Entlastung, die möglichst unmittelbar und unkompliziert zu bekommen ist, kann in diesen Situationen lebensrettend sein.

Das können Gespräche im Gesprächsladen oder bei der TelefonSeelsorge sein. Und wenn die Suizidalität bereits im Vordergrund steht, ist auf jeden Fall Beratung und Unterstützung durch die Mitarbeitenden des Krisendienstes anzuraten. An alle drei Stellen können sich auch Menschen wenden, die in Sorge sind um einen Angehörigen oder eine Freundin in der Krise und die klären wollen, was sie tun können.

Der Krisendienst Würzburg ist eine spezialisierte Beratungsstelle für Menschen in akuten Krisen und bei Suizidgefahr. Auch Angehörige und andere Bezugspersonen von Menschen in Krisen finden hier Unterstützung. Er wurde im letzten Jahr von 485 Personen für telefonische und persönliche Beratung aufgesucht. Beim täglichen nächtlichen Bereitschaftsdienst meldeten sich insgesamt 601 Menschen, um Unterstützung in einer akuten Krisensituation zu bekommen.

Bei den knapp 12.000 Gesprächen, die die Mitarbeitenden der TelefonSeelsorge Würzburg im letzten Jahr führten, spielte in jedem zehnten das Thema Suizid eine Rolle, meistens ging es um eigene Suizidgedanken, seltener auch um konkrete Suizidabsichten, frühere Suizidversuche oder um einen gefährdeten Angehörigen oder Freund. Aktuell werden täglich 41 Gespräche am Telefon und 3 im Chat geführt, am Telefon geht es im Schnitt bei 3 dieser Gespräche um das Thema Suizidalität, im Chat bei einem von 4.

Im Gesprächsladen suchen an jedem Öffnungstag etwa 10 Personen Hilfe und Entlastung in einer Lebenskrise oder belastenden Lebenssituation. Vielen dieser Menschen fehlen in ihrem Umfeld andere Menschen, die hinschauen, nachfragen und über das, was das Leben schwer macht mit ihnen reden.

Für durch Suizid Hinterbliebene ist die Selbsthilfegruppe AGUS eine wichtige Hilfe, erst einmal für das eigene Weiterleben nach ihrem Verlust und als Schutz vor eigener Suizidalität, und als Unterstützung für die Neuorientierung im eigenen Leben.

Damit Menschen in einer Krise erfahren, dass sich jemand sorgt, mit ihnen spricht, ihnen zuhört und sie unterstützt, dafür arbeiten Krisendienst, Gesprächsladen, TelefonSeelsorge und AGUS.

Der Krisendienst am Kardinal-Döpfner-Platz 1 ist Montag bis Freitag von 14:00 bis 18:00 geöffnet, Telefon 0931 / 571717, und täglich von 18:30 bis 0:30 ist unter derselben Nummer ein telefonischer Bereitschaftsdienst erreichbar.

Die TelefonSeelsorge ist rund um die Uhr unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 1110111 erreichbar. Zudem bietet sie auch Hilfe online an, im Chat oder per Mail: www.telefonseelsorge.de

Der Gesprächsladen am Dominikanerplatz 1 hat Montag bis Freitag von 10:00 – 13:00 und 14:00 – 17:00 (Mittwochnachmittag geschlossen) eine offene Tür.

Die Ansprechpartnerin bei AGUS ist Helga Mend, Telefon O931 94362.